bescheiden

bescheiden
bescheiden Vst. erw. obs. (12. Jh.) Stammwort. Mhd. bescheiden Vst. hat zwei Bedeutungen: 1) " jmd. etwas zuweisen, bestimmen" (vgl. etwa entscheiden); hierzu noch Wendungen wie mir ist beschieden. 2) " jmd. über etwas belehren" (vgl. etwa mitteilen), heute noch in kanzleisprachlichen Wendungen wie jemanden abschlägig bescheiden. Hierzu Bescheid m. und das reflexive sich bescheiden, ursprünglich "sich belehren lassen, zur Einsicht kommen", dann "sich begnügen". Zu dieser Bedeutung gehört das Partizip bescheiden (mit älterer Ablautform). Es steht mit der Ableitung Bescheidenheit unter dem Bedeutungseinfluß von l. discrētio, nfrz. discrétion. scheiden.
Berg, K. Würzburger Prosastudien I (München 1968), 16-80;
HWPh 1 (1970), 837f.;
Röhrich 1 (1991), 177. deutsch s. scheiden

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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  • bescheiden — bescheiden …   Deutsch Wörterbuch

  • Bescheiden — Bescheiden, verb. irreg. act. (S. Scheiden,) welches in seinen meisten Bedeutungen im Hochdeutschen veraltet ist, oder doch zu veralten anfängt. Es bedeutet, 1. Zutheilen, als einen bestimmten Theil anweisen, mittheilen. Einem etwas bescheiden.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • bescheiden — ¹bescheiden 1. (geh.): zuteilwerden lassen. 2. abordnen, abstellen, befehlen, beordern, bestellen, bitten, delegieren, entsenden, kommandieren, kommen lassen, rufen, vorladen, zitieren; (salopp): antanzen lassen; (geh. veraltend): entbieten; (bes …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • bescheiden — Adj. (Grundstufe) sich nicht in den Vordergrund stellend, nicht überheblich Synonyme: genügsam, unprätentiös (geh.) Beispiele: Sein bescheidenes Verhalten hat mir sehr gefallen. Er dankte bescheiden für das Geschenk …   Extremes Deutsch

  • bescheiden — ↑sedat …   Das große Fremdwörterbuch

  • bescheiden — unaufdringlich; zurückhaltend; zaghaft; scheu; schüchtern; schlicht; modest (veraltet); frugal; anspruchslos; unverwöhnt; einfach; …   Universal-Lexikon

  • bescheiden — 1bescheiden: Das zu ↑ scheiden »trennen« gebildete Präfixverb (mhd. bescheiden) entwickelte in der mittelalterlichen Rechtssprache die Bedeutungen »zuteilen« und »Bescheid geben«. Zur ersten gehört die Wendung »mein bescheidener Anteil«, die… …   Das Herkunftswörterbuch

  • bescheiden — be·schei·den1 Adj; 1 mit wenig zufrieden, mit nur geringen Ansprüchen ≈ genügsam ↔ anspruchsvoll: Trotz seines Reichtums ist er ein sehr bescheidener Mensch geblieben 2 ≈ zurückhaltend, unaufdringlich: ein bescheidenes Auftreten, Verhalten 3 ≈… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • bescheiden — 1be|schei|den ; eine bescheidene Frau   2be|schei|den ; beschied; beschieden; ein Gesuch abschlägig bescheiden (Amtssprache ablehnen); sich bescheiden (sich zufriedengeben) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Bescheiden — Bescheidenheit, auch Genügsamkeit, ist eine Verhaltensweise von Menschen, wenig von etwas für sich zu beanspruchen, selbst dann, wenn die Möglichkeit der Vorteilnahme bestünde; sie bedeutet auch, zugunsten anderer auf etwas zu verzichten.… …   Deutsch Wikipedia

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